Verbundvorhaben V 1.2 – „Nachweis- und Prüfkonzepte für Normen und Zulassungen“
Für die Etablierung von Carbonbeton, seine breite Verwendung und allgemeine Akzeptanz sind technische Regeln elementar. Im Rahmen des Projektes werden an der HTWK Leipzig standardisierbare Prüfmethoden als Grundlage für Verfahrenswege und Nachweiskonzepte für Richtlinien, Normen und Zulassungen im Bereich des Neubaus und der Instandsetzung entwickelt und deren Anwendbarkeit geprüft. Neben dem Bemessungsverfahren werden somit Anforderungen an den C3-Beton, die C3-Bewehrung, den Verbundwerkstoff sowie die Bauausführung, Prüfung und Produktionskontrolle definiert.
Hierfür wird an der HTWK Leipzig im Verbundvorhaben V1.2 ein Nachweis- und Bemessungskonzept für die Stützenertüchtigung mit Carbonbetonverstärkungsschichten entwickelt, welches die Berechnung der Querschnittstragfähigkeit auf Grundlage von Materialkennwerten erlaubt. Dazu wurde unteranderem ein Prüfverfahren zur Kennwertbestimmung von Systemen zur Stützenverstärkungen verwendet, welches anhand von entwickelten Umlenkzugversuchen eine radienabhängige Festigkeitsminderung der Verstärkungsschicht als Eingangswert und Materialparameter für die Bemessung integriert. Im Gegensatz zu bisherigen Ansätzen kann so auf die Kompensation durch in aufwendigen Stützenversuchen ermittelten empirischen Faktoren im Bemessungsmodell verzichtet werden.
Unter Einbeziehung von Erfahrungen und Bemessungsansätzen aus dem Bereich der Stützenverstärkung mit CFK-Werkstoffen und Textilbeton werden unter Beachtung der Eigenschaften des zu verstärkenden Bauteils (innen liegende Bewehrung, Betondruckfestigkeit, Bauteilgeometrie) und der Materialeigenschaften des Carbonbetons Empfehlungen zu einem Sicherheitsmodell aufgezeigt.