Bei der Zukunftskonferenz 2022 stellt die HTWK-Forschungsgruppe „Sensorik und Monitoring“ ihr innovatives Messverfahren zur Zustandsüberwachung vor (Leipzig 28./29.09.).
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) stehen für zukunftsorientierte Forschung, deren Ergebnisse Lösungen für gesellschaftliche relevante Probleme bieten. Damit die Resultate auch in die Praxis überführt werden können, vernetzen sich Hochschulen mit Partnern aus der Wirtschaft. Dazu lädt das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 28. und 29. September auf der Zukunftskonferenz 2022 in Leipzig ein. Dort können sich HAWs präsentieren und mit Unternehmen, Verbänden und anderen Forschungseinrichtungen in Kontakt treten, um gemeinsam Innovationen und Fortschritt voranzubringen. Mit dabei ist die Forschungsgruppe Sensorik und Monitoring der HTWK Leipzig.
HTWK-Forschungsgruppe stellt faseroptische Messmethode vor
Die Forschungsgruppe Sensorik und Monitoring des Instituts für Betonbau stellt auf der Zukunftskonferenz 2022 ein innovatives Messverfahren zur Zustandsüberwachung von Bauwerken und Bauteilen vor. „Mithilfe des Verfahrens könnten künftig bereits kleinste Schädigungen schnell und gezielter identifiziert werden, bevor eine wirtschaftliche Sanierung nicht mehr möglich ist oder kritische Betriebszustände auftreten. Das spart Ressourcen, die ein Neubau mit sich bringen würde“, sagt Dr.-Ing. Martin Weisbrich, Leiter der Forschungsgruppe. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel und den daraus entstehenden Wetterextremen werden mehr Schäden an Bauwerken und Infrastruktur erwartet.
Die Messmethode beruht auf mechanische und thermische Veränderungen entlang einer optischen Faser. Das Besondere bei diesem Verfahren: Jeder Millimeter der Faser dient als Temperatur- oder Dehnungssensor. Die Forschungsgruppe beschäftigt sich unter anderem mit der Eignung und Validierung solcher innovativen Messverfahren zur Zustandsbeurteilung von Bauteilen und Bauwerken aus dem Hochbau, der Infrastruktur, der Geotechnik oder dem Spezialtiefbau.
Ausstellung, Vorträge und Diskussionen
Unternehmen und andere Forschungseinrichtungen, die sich mit der HTWK-Forschungsgruppe Sensorik und Monitoring vernetzen wollen, finden deren Versuchsstand in der Kongresshalle am Zoo.
Neben der Ausstellung mit exemplarischen Versuchsständen erwartet die Besuchenden auf der zweitägigen Zukunftskonferenz 2022 ein vielfältiges Programm aus Vorträgen und Diskussionen. Unter anderem wird gefragt, wie sich Hochschulen strategisch positionieren, welche Karrierewege sie eröffnen und wie soziale und technische Innovationen erfolgreich miteinander einhergehen. Darüber hinaus wird das Thema Unternehmensgründung adressiert. Das gesamte Programm finden Interessierte auf der Webseite des BMBF.
Hintergrund zur Forschungsgruppe Sensorik und Monitoring der HTWK Leipzig
Die Forschungsgruppe Sensorik und Monitoring des Instituts für Betonbau wurde 2020 mit dem Ziel gegründet, ganzheitliche Lösungen zur Zustandsüberwachung von Bauwerken und Bauteilen, aber auch von klassischen Laborversuchen zu ermöglichen. Der Schwerpunkt ist die Dehnung- und Temperaturmessung mittels faseroptischer Sensoren. Darüber hinaus spielen die Analyse und Interpretation der gewonnenen Messdaten eine enorme Rolle bei dem Zusammenspiel unterschiedlicher Messgrößen und deren Unsicherheiten. Um in diesem Wechselspiel statistisch belastbare Ergebnisse mehrerer Faktoren zu erhalten, beschäftigt sich das Team aus vier Bauingenieuren mit verschiedenen Aspekten der statistischen Versuchsplanung.