Bildung – Eine Frage der sozialen Herkunft?
Der Status und der Erfolg jeder Person wird in Deutschland durch eigene Leistungen bestimmt und nicht durch soziale Herkunft oder vererbte Privilegien. Alle Personen erhalten gleiche Chancen ihre Fähigkeiten und Potenziale zu entwickeln.
Aber ist das wirklich so? Oder gilt die Redewendung: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“? Sind Kinder aus Arbeiterfamilien beim Übergang zu den weiterführenden Schulen benachteiligt und bestimmt die soziale Herkunft die Wahl eines Studienfachs, die Häufigkeit von Studienabbrüchen sowie den Übergang von der Hochschule in den Arbeitsmarkt, das Einkommen und die Karriereverläufe?
Die aktuelle Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks lässt es leider vermuten. Denn von 100 Akademikerkindern studieren 77 und von 100 Kindern aus nichtakademischen Elternhäusern nur 23. Aber was ist die Ursache für die unverhältnismäßige Unterrepräsentanz von Nichtakademikerkindern an deutschen Hochschulen? Mangelnde Begabung? Nichtvorhandene Rollenvorbilder im familiären Umfeld? Oder ein erschwerter Zugang zu Informationen über die Möglichkeit eines Studiums? Der Vortrag gibt Antworten auf diese Fragen und präsentiert Biografien von Menschen, denen der Aufstieg - trotz geringem Sozialstatus der Eltern - gelungen ist. Außerdem erfahren Sie etwas über die Beschaffenheit der Barrieren zwischen den sozialen Schichten und wie sie vermutlich überwunden werden können.
Die Vorlesung ist Teil der öffentlichen Ringvorlesung „Zwischen Humboldt und Bologna - Bildung im Widerstreit der Interessen“ im Studium generale der HTWK Leipzig. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.