Verbundvorhaben V-I.10 „Carbon-Concrete-Infusion-Injection-Prepreg“
Die erfolgreiche Etablierung geschlossener halbautomatisierter Verfahren in der Faserverbundkunststoffverarbeitung beruht auf den erzielbaren Bauteileigenschaften und den schnelleren, jedoch einfacheren und vor allem reproduzierbaren Prozessen. Dieser Vorsatz ist auch im Bauwesen elementar und wird in diesem Vorhaben durch die Übertragung von Kenntnissen der Kunststofftechnik auf das Gebiet der C³-Verarbeitung zur Entwicklung nachhaltiger Herstelltechnologien für ebene und 3-dimensionale C³-Bauteile angestrebt.
Das Herstellverfahren von Carbonbeton-Bauteilen mit dem geringsten technischen Aufwand ist momentan das lagenweise Laminieren von Hand. Die textilen Bewehrungen werden abwechselnd schichtenweise in die pastöse bis fließfähige Betonmatrix eingebettet. Die Einarbeitung der Bewehrung sowie der Betonauftrag erfolgen manuell mit einer Glättkelle. Beim alternativen Sprüh- bzw. Spritzverfahren erfolgt der Aufbau der Textilbetonschichten analog. Die durch Pumpentechnik förderbare Betonmatrix wird jedoch in Anlehnung an die Herstellung von Spritzbeton maschinell auf die Beton- oder Schalungsoberfläche aufgesprüht. Der Feinbeton wird in Schichten von 1 bis 5 mm aufgebracht. Hinsichtlich Spritz- und Aufprallenergie sind durch die filigranen Fasern Grenzen gesetzt. Einerseits besteht die Gefahr der Schädigung der querdruckempfindlichen Fasern, andererseits wird beim Laminieren die Lage des Textils durch die Steifigkeit des frischen Betons und die auf ihn wirkenden Kräfte bestimmt.
Quelle: C³-TAGUNGSBAND Dresden | 8. bis 9. Juni 2016