Beteiligung im Hilfeplanverfahren ermöglichen, zulassen und fördern
Beteiligung im Hilfeplanverfahren sollte selbstverständlich sein – ist sie aber häufig nicht. Wie kann es gelingen, Kinder, Jugendliche und ihre Familien stärker zu beteiligen? In der gemeinsamen Fachtagung des Kinder- und Jugendhilferechtsvereins und der HTWK Leipzig stellen Wissenschaftler_innen und Praktiker_innen Erkenntnisse und gelingende Praxis zur Beteiligung im Hilfeplanverfahren vor.
Das Hilfeplanverfahren ist der zentrale Ort, an dem die Hilfesuchenden gemeinsam mit dem Jugendamt und weiteren Beteiligten die Probleme benennen, Hilfen planen und Ziele festlegen. Aus der Wirkungsforschung wissen wir, dass Hilfen vor allem dann wirken, wenn die Hilfesuchenden umfänglich beteiligt sind an der Gestaltung der Hilfen. Im Kinder- und Jugendhilfegesetz ist die Beteiligung der Hilfesuchenden zwingend vorgeschrieben. Die Hilfen zur Erziehung sollen ressourcenorientiert, empowerment-orientiert, beteiligungsorientiert, selbsthilfeorientiert und bildungsorientiert ausgerichtet sein. All das geht nur mit Beteiligung der Hilfesuchenden.
Wer mit Hilfesuchenden über ihre Erfahrungen im Hilfeplanverfahren spricht, stellt fest, dass die Jugendhilfe nicht selten diese Orientierungen deutlich verfehlt. Von einer beteiligungsorientierten Grundstimmung im Hilfeplanverfahren kann in vielen Fällen keine Rede sein. Damit steht auch die Wirksamkeit von Hilfen in Frage. Diese Erfahrung entstammt auch der ombudschaftlichen Beratungsarbeit im Kinder- und Jugendhilferechtsverein.
Wie aber kann es gelingen, Beteiligung nicht nur als Floskel im Munde zu führen, sondern als gelebte Praxis von Aushandlung zwischen der Jugendhilfe und mündigen Bürger_innen zu gestalten? Wie kann es ganz praktisch gelingen, über kommunikative Prozesse, bewusst gesetzte Settings und eine reflexive Grundhaltung das Hilfeplanverfahren zu einem Ort der verwirklichten Beteiligung zu entwickeln?
Auf dieser Tagung...
- schildern Jugendliche und Eltern, wie sie Hilfeplanung erleben und was sie sich wünschen,
- führen Sozialwissenschaftler_innen an die Grundüberlegungen heran, warum Beteiligung wichtig und wirksam ist,
- präsentieren Forschende empirische Einblicke über das, was wir über das Hilfeplanverfahren wissen können und
- präsentieren gestandene (Jugendamts)Fachkräfte ihre beteiligungsorientierte Praxis und
- diskutieren die Teilnehmer_innen Ansätze für die Verwirklichung von Beteiligung im Hilfeplanverfahren.
Diese Fachtagung richtet sich an Studierende, sozialpädagogische Fachkräfte, Careleaver und betroffene Eltern.
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