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Klimaneutralität bis 2045 ist Ziel der Bundesregierung. Der Gebäudesektor in Deutschland hat im letzten Jahr sein Ziel bei der Emissionssenkung verfehlt. Sogenannte CO2-Senken sind notwendig, um unvermeidbare Restemissionen von Treibhausgasen ausgleichen zu können. Eine sichere CO2-Senke neben Holz ist regional gewonnene Pflanzenkohle. Durch technische Pyrolyse wird u.a. schnell verottbarer Siedlungs-Grünschnitt zu langzeit-stabilem Kohlenstoff umgewandelt. Dieser wird als Baumaterial, insbesondere als granularer Bestandteil für Lehmputz verstanden.

In der beantragten Projektentwicklung soll ein Lehmputz mit Zuschlägen aus Pflanzenkohle, als eine klimafreundliche und ökologische Alternative zu herkömmlichen emissionsintensiven Putzen (Zement, -Gips, - Kalkputz) entwickelt werden. Die F&E setzt dabei an der Ausrichtung der Pflanzenkohle für eine Anwendung als CO2-Senke im Bausektor an.

Aufgabe der Pflanzenkohle-Leichtzuschläge im Lehmputz ist es zum Zweiten, als Pufferspeicher für Raumluftfeuchte zu dienen, und für ein angenehmes sowie gleichbleibendes Innenraumklima und damit ganzjährig für ein wohlwollendes Behaglichkeitsgefühl der Nutzer zu sorgen. Der Pflanzenkohle-Lehmputz soll zudem eine Doppelfunktion einnehmen, um neben Luftfeuchtigkeit zusätzlich auch Gerüche, Feinstaub aus der Luft zu binden und Elektrosmog abzuschirmen. Damit soll die Aufenthaltsqualität in Innenräumen gesteigert werden.

Im dritten und letzten F&E-Schwerpunkt wird die Rückbau- & Recyclingfreundlichkeit untersucht. Ziel ist ein kreislauffähiges Produkt, bei welchem die Pflanzenkohle vom Lehm getrennt und dieser auf sekundärem Weg als CO2-Senke lange Zeit Verwendung findet. Damit forciert die Projektentwicklung eine konsequente Vermeidung von Abfall und Bauschuttdeponierung. 

Zur Forschungsgruppe Massivbau am Institut für Betonbau